Facebook stoppt Bearbeitung der Linkvorschau

Seit Mitte Juli können Linkbeiträge auf Facebookseiten nicht mehr in ihrer Darstellung optimiert werden. Deine eigenen Webseiteninhalte solltest du daher dringend für das Teilen auf Facebook optimieren.

Es war erst ein Gerücht, dann wurde zurückgerudert und nun ist es doch passiert: Facebook lässt es nicht mehr zu, dass die Vorschau bei Linkbeiträgen bearbeitet wird.

Bisher konntest du beim Posten eines Links die Überschrift und den Teasertext bearbeiten, sowie das Bild austauschen. Damit ist seit dem 17. Juli 2017 Schluss: Nun müssen Links so gepostet werden, wie sie bei Facebook erscheinen oder eben nicht.

Was ist der Grund für die Abschaltung der Linkvorschau-Bearbeitung?

Die Bearbeitung der Linkvorschau war eine tolle Funktion für Seitenbetreiber. Inhalte für die Fanpage konnten damit für den Leser attraktiv und informativ aufbereitet werden. Doch wie so oft: Wo Licht ist, ist auch Schatten.

Die Veränderung von Texten und Bildern war eine wesentliche Quelle für FakeNews und Clickbaiting. Das Ziel von Clickbaiting ist es, mit möglichst reißerischen Titeln viele Besucher auf die Webseite zu locken, um dort die Werbeeinnahmen in die Höhe zu treiben. Du kennst sicherlich die Headlines à la „Was dann passierte, brachte mich zum Weinen“ & Co.

Gegen diesen Missbrauch will Facebook nun vorgehen und so sicherstellen, dass der ursprüngliche Inhalt eines Links wirklich genau wiedergegeben wird. Das ist sicherlich eine gute Absicht, trifft aber leider auch die Mehrheit der Seitenbetreiber, die diese Funktion immer im besten Sinne verwendet haben.

Wie entscheidet Facebook, wie Links dargestellt werden?

Facebook zieht sich die Informationen zum Darstellen von Links direkt von der Website. Wenn der Websitebetreiber seine Inhalte nicht für das Teilen bei Facebook optimiert hat, können schon mal zufällige Bilder verwendet werden, die nichts mit dem eigentlichen Inhalt zu tun haben. Auch die Texte für die Überschrift und den Teasertext werden ungeachtet der Länge aus dem verlinkten Inhalt verwendet. Das Ergebnis: Ein Link, der nicht gerade zum Klicken verführt…

Doch die Optimierung hat der Webseitenbetreiber selber in der Hand:

Optimierung von Links mittels OpenGraph-Tags

Die Informationen, die sich Facebook von der Webseite zieht, kann natürlich angepasst werden. Dies passiert mittels OpenGraph-Tags. Dazu habe ich vor einiger Zeit bereits einen Blogartikel geschrieben, der dir alles genau erklärt: Open-Graph- und Twittercard-Tags: Inhalte optimal für das Teilen vorbereiten.

Hier die Kurzform ohne technische Details: OpenGraph-Tags sind kurze Codeschnipsel im Kopfbereich einer HTML-Datei, mit deren Hilfe u.a. Informationen zum Bild und Text gemacht werden können. Wenn diese Tags vorhanden sind, verwendet Facebook sie für die Darstellung der Links im Facebook-Beitrag. Content Management Systeme wie Wordpress, Joomla, Drupal usw. verfügen über Erweiterungen, mit denen diese Schnipsel für jeden Inhalt definiert werden können. Der Zusatzaufwand ist damit überschaubar.

Was ist nun zu tun?

Die Abschaltung der Anpassung hat für dich zwei Auswirkungen: für deine eigenen Inhalte und beim Posten von Links zu anderen Webseiten.

Eigene Links bei Facebook posten

Wenn du deine eigenen Inhalte auf der Fanpage postest, hast du die Optimierung selber in der Hand. Ich empfehle dir dringend, Deine Webseite mit den OpenGraph-Tags zu optimieren. So sind deine eigenen Links auf deiner Fanpage für die Leser ein Hingucker und du kannst auch sicher sein, dass sie auf anderen Facebookseiten genauso gut aussehen. Zwei Fliegen mit einer Klappe!

Zur Optimierung gehören natürlich das passende Bildformat und die richtigen Textlängen. Orientieren kannst du dich dazu am Facebook Ads Guide, der für Linkbeiträge folgende Spezifikationen empfiehlt (Stand 8/2017):

  • Empfohlene Bildgröße: 1.200 x 628 Pixel,
  • Bildseitenverhältnis: 1,9:1,
  • Überschrift: 25 Zeichen.

Fremde Inhalte bei Facebook posten

Bei Beiträgen von anderen Webseiten kannst du nun nicht mehr aktiv eingreifen, sondern bist auf die Optimierung durch den Seitenbetreiber angewiesen. Vielleicht hast du Glück und die Darstellung passt. Wenn nicht: Eine Alternative ist ein Bildpost mit dem Link im Beitragstext. Das ist nicht besonders toll für das Ziel „Traffic auf die Website bringen“, aber das ist ein schlecht aufbereiteter Link auch nicht. Hier musst du abwägen, ob der Link wirklich wichtig ist und dann gegebenenfalls in den sauren Apfel beißen.

Expertentipp: Links per Facebook-Werbeanzeige posten

Du bist fit mit Facebook-Werbeanzeigen und der Powereditor ist für dich kein Buch mit sieben Siegeln? Wunderbar! Dann hast du noch ein kleines Schlupfloch für schicke Linkposts: Du kannst sie über den Creative Hub oder per Werbeanzeige posten. Wie das genau geht, zeigt dir Thomas Hutter in seinem Blogartikel.

Das Prinzip hier kurz dargestellt: Du erstellst eine Werbeanzeige mit einem Link. Hier sind noch Anpassungen der Bilder und Texte möglich. Nach dem Fertigstellen der Anzeige erscheint der Beitrag als Seitenbeitrag im Powereditor und kann dann normal auf der Seite veröffentlicht werden. Eine kostenpflichtige Schaltung der Anzeige ist nicht notwendig, da die Kampagnen vorher deaktiviert werden können.

Diesen Weg solltest du nur wählen, wenn du dich mit den Tools auskennst. Der Aufwand für einen einfachen Post ist damit natürlich viel höher und es gibt noch einige andere Nachteile, die du im oben genannten Artikel lesen kannst. Auch ist nicht klar, ob diese Lösung auch zukünftig möglich ist.

Fazit

Mit dem Wegfall der Anpassung von Linkbeiträgen auf Facebookseiten fällt eine Funktion weg, die für viele Facebook-Seitenbetreiber wichtig war. Als Webseiten- und Fanpagebetreiber ist es deine Aufgabe, deine eigenen Inhalte optimal für das Teilen auf Facebook und anderen Plattformen aufzubereiten. Für Links zu anderen Webseiten müssen wir ggf. auf alternative Beitragsformate zurückgreifen oder den Umweg über Werbeanzeigen gehen. Nicht schön, aber Jammern hilft nichts: Ran an die OpenGraph-Tags!

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